Immobilienmarkt Düsseldorf – Mein Blick auf das erste Halbjahr 2023

Wer sich aktuell auf dem Immobilienmarkt bewegt, braucht gute Nerven. Ob Verkäufer, Käufer oder Makler – das Jahr 2023 steckt voller Höhen und Tiefen. Doch wie immer erleichtern Wissen und Erfahrung die Navigation in der Krise, deshalb möchte ich heute einen Blick auf den Immobilienmarkt im ersten Halbjahr 2023 werfen und natürlich einen besonderen Fokus dabei auf das schöne Düsseldorf legen.

Die ersten Folgen der Zinswende

Ob in Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft – das Geschehen einer globalisierten Welt zieht seine Kreise bis in die lokalen Märkte. Die Immobilienblase der vergangenen Jahrzehnte ist zwar nicht mit einem großen Knall geplatzt – wie es einige Stimmen lange Jahre prognostizierten – doch die Auswirkungen der Zinserhöhungen sind an vielen Stellen deutlich spürbar: Bauträgerprojekte kommen zum erliegen, Bauunternehmen rutschen in die Insolvenz und Zinserhöhungen werden nicht selten auf den Rücken von Mietern ausgetragen, um Renditeziele weiterhin zu erfüllen. Potenzielle Käuferinnen und Käufer schrecken derweil vor den aktuellen Kreditzinsen zurück und drängen auf den ohnehin übersättigten Mietmarkt, wodurch Mieten noch weiter steigen. Auch das Bauziel der Politik von 400.000 neuen Wohneinheiten wurde mehr als verfehlt, wodurch die Wohnraumverknappung weiterhin ein Thema bleibt.

Verunsicherung durch Politik und Medien

Auch die anhaltende Baustoffknappheit, u. a. bedingt durch Pandemie und Kriege, ebenso wie das Thema Energiewende lassen Verkäufer und Käufer unsicher zurück. Noch ist unklar, welche Anforderungen heute und in Zukunft an Neubauten und Bestandsimmobilien gestellt werden und welche Preisentwicklung die Lieferengpässe bei Ressourcen nach sich ziehen wird. Schwerlich hinzu kommen außerdem die Medien, die seit Monaten lautstarke Warnungen vor Immobilieninvestitionen aussprechen. Das einst als unkaputtbar bezeichnete Investmentobjekt und Sicherheitsversprechen scheint plötzlich verletzlich.

Immobilienmarkt Düsseldorf attraktiv

Was nun?

Das alles ist kein neues Phänomen. Geht es darum, eine Immobilie für den Eigenbedarf oder als Investmentobjekt zu kaufen, gilt es – heute genau wie noch vor wenigen Jahren – Ruhe zu bewahren, die individuelle Situation zu betrachten und eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Auch wenn sich die Umstände und Rahmenbedingungen geändert haben, halte ich Immobilien weiterhin für ein lohnendes Investment. Die Herausforderung besteht – wie zuvor – darin, mit der aktuellen Situation geschickt umzugehen. So etwas wie „das richtige Market-Timing“ gibt es ohnehin nicht. Wie im Leben, kann man auch beim Kauf und Verkauf einer Immobilie immer nur den aktuellen Augenblick kontrollieren. Und da niemand eine Glaskugel hat, um in die Zukunft zu schauen, ist der richtige Moment immer jetzt.

Wer denkt, er könnte den Verkauf nun beispielsweise durch eine kurzfristige Vermietung seiner Wohnung oder seines Hauses hinauszögern, sollte beachten: Mieterinnen und Mieter möchten betreut werden – und damit ist eine Menge Arbeit verbunden. Auch eine Kündigung auf Eigenbedarf ist selten so einfach, wie man denkt. Gerade Familien oder älteren Menschen kann man nicht einfach kündigen, ohne eine gleichwertige Alternative zu bieten. Und ein Blick auf den aktuellen Mietmarkt lässt vermuten, wie schnell sich eine solche Alternative auftun wird.

Vertrauen ist alles

Ich kann nicht oft genug erwähnen: Die Grundlage eines erfolgreichen Verkaufs in der Immobilienwelt ist eine solide Bewertung des Objekts, um einen realistischen und vor allem fundierten Preis festzulegen. Dieser Preis hängt u. a. an der Vorbereitung der Unterlagen, der Präsentation der Immobilie und der Vermarktungsstrategie des Verkaufenden. Wer mehr zum professionellen Immobilienverkauf lesen möchte, kann sich gerne nochmal diesen Artikel ansehen, den ich dazu vor ein paar Wochen verfasst habe.  

Was ich damit sagen will: Am Experten führt in meinen Augen – gerade in der aktuellen Situation – kein Weg vorbei. Und damit meine ich nicht nur mich als Immobilienexpertin mit dem Schwerpunkt Verkauf. Als Maklerin wage ich den Blick aus der Vogelperspektive. Käufern und Verkäufern gleichermaßen verpflichtet, ist es meine Aufgabe, eine Immobilie zu bewerten und sie in den idealen Zustand für einen Verkauf zu versetzen, um den bestmöglichen Preis zu erzielen. Um dieser Aufgabe nachzukommen, gilt es manchmal, Expertinnen heranzuziehen. So bewegen sich in meinem Netzwerk Energieberater, Stagerinnen, Schimmelexperten oder Notare, die ich um Rat bitten und mit gutem Gewissen – sofern notwendig – meinen Kunden weiterempfehlen kann. Allein das Wissen, welcher Experte wann gebraucht wird, die Suche nach verfügbaren Dienstleistern und das Einholen verschiedener Angebote zum Preis- und Leistungsvergleich kann Verkäufer unzählige Arbeitsstunden und Nerven kosten, die im späteren Verkaufspreis nicht enthalten sind.

Immobilienmarkt Düsseldorf und Umgebung

Selbstverständlich ist auch die Region rund um Düsseldorf von den oben genannten Entwicklungen betroffen. Doch meine Lieblingsstadt am Rhein hat einige Vorteile, an denen es anderen Städten mangelt. Die Einwohnerzahlen von Düsseldorf steigen weiterhin fleißig an und die Kaufkraft der Düsseldorfer ist im Vergleich zum Rest von NRW sehr hoch. Das verfügbare Einkommen der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer liegt deutschlandweit betrachtet direkt hinter dem der Münchner – und das soll etwas heißen. Außerdem wurde Düsseldorf mehrfach in den vergangenen Jahren zu einer der schönsten Regionen Deutschlands mit hoher Lebensqualität gewählt. Allein diese Faktoren tragen schon positiv zum Preis einer Immobilie bei. Die Stadt hat darüber hinaus eine zuverlässige und ausgebaute Infrastruktur, zahlreiche mögliche Arbeitgeber und ein großes Angebot in den Bereichen Kunst, Kultur, Sport und Freizeit. Wer es eher Grün mag, aber trotzdem in der Nähe der Stadt leben will, hat in den Randbezirken von Düsseldorf darüber hinaus ein großes Angebot an attraktiven Wohngegenden.

Der Blick nach Vorne 

Bei all den Meinungen und Informationen zum Immobilenkauf- oder verkauf, die neben zahlreichen anderen Themen aktuell auf uns einströmen, ist es ganz natürlich, unsicher und manchmal auch überfordert zu sein. Doch auch die Nachrichtensender zeigen langsam wieder ein paar Lichtblicke am Wolkenverhangenen Krisenhimmel. Erst kürzlich verkündete die EZB, nach 10 Zinserhöhungen in Folge nun eine Pause einzulegen und von weiteren Zinserhöhungen abzusehen. Die Zinsen bleiben also vorerst stabil und somit auch die Preise. Auch in Gesprächen unter Makler-Kollegen aus dem Raum Düsseldorf zeigen sich die ersten Anzeichen dafür, dass die Nachfrage nach Wohn- und Investmentobjekten und damit das Interesse am Immobilienkauf wieder langsam steigt. Ich werde beobachten, wie es weitergeht und halte Sie auf dem Laufenden!

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